Quo vadis, Lehrkraft?!
Es ist eine der größten Herausforderungen für unser Bildungssystem: Der Lehrkräftemangel ist ein drängendes Problem, das sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrerinnen und Lehrer betrifft.
Lange hat es sich schon abgezeichnet, heute ist er bereits bittere Realität und morgen wird es das Konzept Schule sprengen. Die Auswirkungen sind bereits jetzt in allen Bildungsstufen spürbar.
Früher galt der Lehrberuf noch als angesehen und erstrebenswert, heute brechen Studentinnen und Studenten reihenweise das Studium oder den Vorbereitungsdienst ab. Erfahrene Lehrkräfte kündigen immer häufiger ihren Beamtenstatus auf oder gehen mehrere Jahre vor der Pensionsgrenze in den Ruhestand und verzichten somit auf die Inanspruchnahme ihres vollen Ruhegehalts.
Ein Hauptgrund für den Lehrkräftemangel ist die sinkende Attraktivität des Berufs. Die Arbeitsbelastung ist hoch, die Belastung durch zu große, heterogene Klassen bei fehlender oder schlechter Ausstattung bringt viele Lehrkräfte an die Grenze zur Überlastung (und auch darüber hinaus).
Die Bezahlung ist oft nicht angemessen und die Aufstiegsmöglichkeiten sind limitiert, da es zu wenige Beförderungs- und Funktionsstellen für alle Schulformen gibt.
Auch werden Teilzeitregelungen gekürzt und das pädagogische Fachpersonal sehenden Auges ins Burnout geschickt. Dadurch kommt es gehäuft zu Unterrichtsausfällen und der Mangel an individueller Betreuung wirkt sich demzufolge negativ auf die Qualität der Bildung und die Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler aus.
Deshalb fordern wir wirkungsvolle Strategien gegen den Lehrkräftemangel, die nicht zulasten des Bestandspersonals gehen!
Dazu gehören neben besserer Bezahlung und Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte auch eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf und deutlich mehr Aufstiegsmöglichkeiten. Es muss sichergestellt werden, dass die Lehrkräfte im aktiven Dienst so lange wie möglich gesund bleiben. Dies gelingt nur, wenn durch den Dienstherrn auch attraktive Teilzeit- und Altersteilzeitmodelle angeboten werden. Bereits eine Verringerung der Pflichtstunden würde für deutliche Entlastung sorgen.
Gute Arbeit braucht Perspektiven und muss sich lohnen!
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Annabel Fee