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Antworten für Hessens Lehrkräfte

Pressemitteilung vom 09.05.2024: Einheitsschule. Einheitslehrkraft. Einheitsbrei. – Ein Plädoyer für das differenzierte Schulsystem

„Unsere Schülerinnen und Schüler sind so vielfältig wie unsere Schulen“, konstatiert der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes Hessen (dlh), Boris Krüger. Das differenzierte Schulsystem bietet eine Vielzahl von Schulformen, die aufeinander abgestimmt sind und die Kinder und Jugendlichen entsprechend ihrer individuellen Lern- und Leistungsfähigkeit fördert.

Der dlh plädiert für die Wiedereinführung der verbindlichen Grundschulempfehlung, wie sie Berlin und auch Baden-Württemberg wieder einführen. Die PISA-Spitzenreiter Bayern und Sachsen haben sie nie abgeschafft. Denn sie kann besser als ein bisweilen überehrgeiziger Elternwille sicherstellen, dass jedes Kind die passende Förderung erhält. Die aktuelle Beliebigkeit bei der Schulwahl und der Sturm aufs Gymnasium führen oft dazu, dass Kinder überfordert sind und letztendlich scheitern. Und Misserfolgserlebnisse prägen ein Leben lang.

Inklusion ist aus Sicht des dlh wichtig, sollte jedoch immer im Sinne des Kindeswohls erfolgen. Um Inklusion erfolgreich umzusetzen, benötigen wir mehr personelle und räumliche Ressourcen. Förderschulen müssen weiterhin eine große Rolle spielen, denn der inklusive Unterricht sowie das inklusive Setting sind nicht für alle Kinder und Jugendliche passgenau – vor allem wenn Inklusion lernzieldifferent gestemmt werden muss. Bei der Wahl des Förderortes muss immer das Wohl des Kindes im Mittelpunkt stehen – nicht eine ideologisch begründete Zwangsinklusion.

Ziel des dlh und seiner Fachgewerkschaften ist es, allen Schülerinnen und Schülern die bestmögliche Bildung zu bieten und ihnen einen erfolgreichen Übergang in ein Studium oder die Berufswelt zu ermöglichen. Es gibt nicht nur den einen Weg über das Gymnasium zum Abitur. Hessen bietet eine Vielzahl an Schulformen mit großer Anschlussfähigkeit und Durchlässigkeit. Diese ermöglichen auch andere Wege zum höchsten Bildungsabschluss z.B. von der Realschule oder integrierten Gesamtschule über das Oberstufen- oder Berufliche Gymnasium. Auch der Mittlere Abschluss und die Fachhochschulreife spielen in Zeiten großen Fachkräftemangels eine wichtige Rolle. Schließlich bieten auch berufliche Schulen verschiedene Bildungsgänge an.

Boris Krüger abschließend: „Daher setzen wir uns für die Wiedereinführung der verbindlichen Grundschulempfehlung, eine am Kindeswohl orientierte Inklusion und eine begabungsgerechte Förderung aller Schülerinnen und Schüler in einem differenzierten Schulsystem ein – denn Vielfalt der Kinder und Jugendlichen braucht Vielfalt in unseren Schulen und keinen Einheitsbrei!“

 

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