Lehrkräfte brauchen mehr Unterstützung!
In Anbetracht der Ergebnisse des Deutschen Schulbarometers fordert der Deutsche Lehrerverband Hessen (dlh) unter anderem unterstützendes Personal zum Umgang mit herausforderndem Schülerverhalten, mehr Zeit für Unterricht, Projekte und Fahrten sowie Fortbildungen und attraktive Arbeitsbedingungen für Lehrende und Lernende.
dlh-Präsident Boris Krüger weist darauf hin, dass laut der Schulbarometer-Befragung mehr als ein Drittel der Lehrkräfte mehrfach die Woche erschöpft sei, viele klagten über emotionale Erschöpfung, ein Symptom, das zu Burn-Out führen kann.
„Das ist ein Alarmsignal! Angesichts des ohnehin gravierenden Lehrkräftemangels müssen wir die bereits vorhandenen Lehrkräfte an den Schulen so ausstatten und unterstützen, dass sie gesund das Pensionsalter erreichen können. Der Arbeitsplatz Schule und das Berufsbild Lehrkraft muss attraktiv sein, damit sich viele junge Leute für diesen Beruf entscheiden. Leider ist die bauliche Substanz vieler Schulen stark sanierungsbedürftig und sie hinken in ihrer technischen Ausstattung hinterher, wie auch die Angaben des Schulbarometers bestätigen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau geht von einem Sanierungsstau von 50 Milliarden im Bildungsbereich aus. Wenn die heutigen Schülerinnen und Schüler ihre Lehrkräfte in einem Mangelsystem kämpfen sehen, werden sie sich trotz einer millionenschweren Werbekampagne der Landesregierung eher gegen den Beruf entscheiden“, warnte Krüger.
Obwohl die meisten Lehrkräfte die Vorteile von digital gestütztem Unterricht sehen und digitale Medien einsetzen, sagen sie selbst, dass sie sich nur unzureichend auf die zunehmende Digitalisierung vorbereitet fühlen. „Wir sehen in unseren Mitgliedsverbänden, dass unsere eigenen Fortbildungsangebote dazu sehr stark nachgefragt werden, unsere Mitglieder wissen um ihren Bedarf und suchen sich Möglichkeiten. Viel Wissensweitergabe findet auch auf informeller Ebene im Kollegium statt“, betonte der dlh-Präsident. Angesichts rasanter Entwicklungen wie im Bereich KI brauche es neben Fortbildungsangeboten von Kultusministerien und den Fortbildungsinstituten der Länder Schullizenzen, um praktisch üben und lernen zu können. Denn neben digital gestütztem Unterricht ermöglichen KI-Anwendungen auch die Entlastung von Lehrkräften, ein nichts zu unterschätzender Effekt in Zeiten des Lehrkräftemangels.
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