Allgemein.
Beruflich.
Gleich!

Antworten für Hessens Lehrkräfte

Pressemitteilung des dlh vom 19.04.2024: Arbeitsbelastungen bei Lehrkräften reduzieren und fokussieren!

Anlässlich des Wiederbeginns des Unterrichts in Hessen am vergangenen Montag nach drei Wochen Osterferien konstatiert der Vorsitzende des Deutschen Lehrer-verbandes Hessen (dlh), Boris Krüger: „Endlich einmal hatten die Kolleginnen und Kollegen in diesen Ferien die reelle Chance, sich wirklich zu erholen. Doch dieser Erholungseffekt wird leider schon sehr bald wieder verpufft sein.“

Ursächlich hierfür sind die Belastungen und Anforderungen für Lehrkräfte, welche in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen haben. Sie müssen die Digitalisierung im Rekordtempo vorantreiben, Lernrückstände aus der Corona-Pandemie aufholen und eine steigende Zahl von Geflüchteten in die Schulen integrieren. Zudem hat sich das Verhalten der Schülerinnen und Schüler seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich verändert: Es ist eine deutliche Zunahme von Konzentrations- und Motivationsproblemen zu verzeichnen, verbunden mit aggressivem Verhalten sowie zahlreichen psychischen Problemen. Verschärft wird dies alles durch den stetig steigenden Lehrkräftemangel.

Mehrere Umfragen zeigen alarmierende Folgewirkungen für die Lehrkräfte. Die Mehrheit von ihnen empfindet sich selbst und ihre Kollegien derzeit als stark oder sehr stark belastet. Für mehr als drei Viertel ist Wochenendarbeit zur Regel geworden. Über die Hälfte der Lehrerinnen und Lehrer leidet häufig unter körperlicher Erschöpfung und Müdigkeit. Fast 50% kämpfen mit innerer Unruhe und Nackenschmerzen, während ein Drittel unter Schlafstörungen leidet. Mehr als jede zehnte Lehrkraft erwägt, weniger zu arbeiten. Denn neben dem Kerngeschäft „Unterricht“ gibt es im Alltag täglich eine Fülle an zeitintensiven Aufgaben, die mit Pädagogik und Didaktik wenig zu tun haben und viel mehr unter die Rubriken „Bürokratie“ und „Zusatzbelastung“ fallen.

Boris Krüger fordert daher: „Die Förderung des psychischen Wohlbefindens der Schülerinnen und Schüler muss wichtiger sein als das strikte Erfüllen der Lehrpläne. Und die Tätigkeit der Lehrkräfte muss endlich auf das Wesentliche fokussiert werden, nämlich auf das Unterrichten. Alle anderen Aufgaben müssen entweder adäquat mit Stunden entlastet oder von externem Personal übernommen werden.“

Mail:            Mobil: 0151 42341192

Kassel, den 12.04.2024

 

Pressemitteilung als pdf-Download:

2024_04_12 Pressemitteilung Arbeitsbelastung