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Pressemitteilung des dlh-Kreisverbands Bergstraße-Odenwald vom 27.04.2021: Lehren aus der Pandemie ziehen

„Lehren aus der Pandemie ziehen: Schule(n) besser machen“

Auch wenn das Ende der Pandemie noch nicht in Sicht ist, fordert der Kreisverband Bergstraße/Odenwald des Deutschen Lehrerverbandes Hessen (DLH) die Entscheidungsträger dazu auf, die langfristige Entwicklung der hessischen Schullandschaft wieder in den Blick zu nehmen. „Mit dem Ansteigen der Impfquote Richtung Sommer wird ein Stück weit Normalität an die Schulen zurückkehren. Die Politik sollte daher umgehend die Lehren aus der Pandemie ziehen“, so Andreas Fleck, Mitglied im Kreisvorstand des DLH.

Vor allem könne man festhalten, dass kleinere Lerngruppen besser unterrichtet werden könnten. Dies habe sich durch den Wechselunterricht bestätigt, welcher am 6 Mai dann für alle Jahrgangsstufen, laut HKM, wieder starten würde. Klassen und Kurse sollten daher auf Sicht eine Gruppengröße von 20 dauerhaft nicht mehr überschreiten. Dadurch könne man den einzelnen Schülerinnen und Schülern sehr viel besser in den Blick nehmen, was unter dem Schlagwort „Binnendifferenzierung“ zwar schon längst gefordert, aber gar nicht umfassend eingelöst werden könne. Insbesondere sowohl leistungsstarke wie auch schwächere Schülerinnen und Schüler könnten noch sehr viel besser gefördert, und für Ausbildung oder Studium gut vorbereitet werden. Integration und Inklusion müssten dann keine leeren Worthülsen mehr bleiben. Mehr Zeit pro Kind sei zwingend erforderlich, und gerade nach der langen Pandemie eine Pflicht.

Da es mittlerweile quer durch alle Schulformen an ausgebildeten Lehrkräften mangele, müsse man die Attraktivität des Lehrerberufs deutlich verbessern. Mehr Zeit für den Unterricht und deutlich weniger Aufwand für Bürokratie würden Hessens Schulen besser machen. Dazu gehöre es auch, dass die Ausstattung dauerhaft so erfolge, dass Digitalisierung als unterstützender Prozess nicht mehr nur eine mit Mängeln behaftete Randnotiz bleibe, sondern ernst genommen werde. Viele schulische Aufgaben wie Datenschutz oder der IT-Support hätten lange eher ein Nischendasein gefristet, direkte Stundenzuweisungen für wichtige Aufgaben müssten schnellstmöglich erfolgen.

„Die Zusammenarbeit in den verschiedenen Gremien wie den Personalräten, den verschiedenen Konferenzen oder auch mit den Kommunen kann noch besser werden, wenn mehr Raum und Zeit dafür bleibt“, so Andreas Fleck (DLH) Eine spürbare Absenkung der Unterrichtsverpflichtung schaffe dann auch mehr Raum für das Arbeiten in Projekten, was letztlich der ganzen Schulgemeinde zugute komme.  Dass dies deutlich und dauerhaft mehr Geld koste als man bislang in die Bildung investiert habe, sei die logische Folge. Aber das habe die Pandemie ja auch gezeigt: Die Mittel seien da. Nur sollten sie jetzt in eine langfristige Verbesserung von Hessens Schulen fließen.

 

DLH-Kreisverband Bergstraße/Odenwald, 27.04.2021

2021-04-27 dlh-BOW Lehren aus Corona ziehen