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Pressemitteilung des dlh vom 23.03.2025: Neue Handy-Regelungen an hessischen Schulen: Ein wichtiger Schritt, aber mit Nachbesserungsbedarf

Kassel, den 23.03.2025 – Der Deutsche Lehrerverband Hessen (dlh) begrüßt das Gesetzesvorhaben der Landesregierung, das einheitliche rechtliche Grundlagen für den Umgang mit digitalen Endgeräten an Schulen schaffen soll. „Endlich gibt es Rechtsklarheit für alle Schulformen, sodass Lehrkräfte digitale Endgeräte ohne zusätzliche Begründung einbehalten können,“ erklärt dlh-Landesvorsitzender Boris Krüger.

Positiv bewertet der dlh zudem:

Klare Regeln für Grundschulen: Hier bleibt die Nutzung von Handys vollständig verboten.
Gezielter Einsatz in höheren Klassen: In weiterführenden Schulen ist der Einsatz digitaler Endgeräte nur zu Unterrichtszwecken unter Aufsicht der Lehrkräfte erlaubt.
Handy-Zonen als praktikable Lösung: Ältere Schülerinnen und Schüler erhalten definierte Bereiche für die Nutzung außerhalb des Unterrichts.
Medienkompetenz stärken: Der richtige Umgang mit digitalen Geräten soll im Unterricht systematisch vermittelt werden.
Erweiterter Geltungsbereich: Neben Smartphones sind auch Tablets und Smartwatches im Gesetz berücksichtigt.

Dadurch kann problematischen Entwicklungen wie Cybermobbing, Gewaltvideos oder übermäßigem Konsum sozialer Medien besser entgegengewirkt werden.

❌ Kritik des Lehrerverbandes: Unklarheiten und Versäumnisse

Trotz der positiven Ansätze bleiben Fragen offen. „Warum kommt diese Regelung erst jetzt, nachdem Schulen in aufwendigen Prozessen bereits eigene Konzepte erarbeitet haben?“, kritisiert Krüger. „Warum fehlten landesweite Vorgaben, die allen Schulen Orientierung geboten hätten?“

🔸 Fehlende Rechtssicherheit: Unklar bleibt, wer haftet, wenn ein konfisziertes Gerät beschädigt wird.
🔸 Mangelnde Unterrichtsverankerung: Medienkompetenz wird gefordert, aber nicht durch verbindliche Unterrichtsstunden abgesichert.

📢 Forderungen des dlh

📌 Fach „Digitale Welt“ für alle weiterführenden Schulen mit ausreichenden personellen und finanziellen Ressourcen einführen.
📌 Schulische Tablets ab der Mittelstufe mit gesperrtem Zugang zu sozialen Medien und kontrollierbarem Browserverlauf einrichten, um Ablenkungen im Unterricht zu minimieren.

Boris Krüger abschließend: „Die Landesregierung geht in die richtige Richtung, doch es braucht weitere Maßnahmen, um Schülerinnen und Schüler fit für die digitale Welt zu machen – ohne ihre Bildung durch unkontrollierte Handynutzung zu gefährden.“

2025_03_23 Pressemitteilung dlh Handyverbot Hessen