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Antworten für Hessens Lehrkräfte

Der dlh zu Besuch beim Landesausschuss 2024 der Jungen Union Hessen in Kassel

Am 28. September 2024 nahm der dlh-Landesvorsitzende Boris Krüger am Landesausschuss der Jungen Union Hessen im Schlösschen Schönfeld in Kassel teil. Im Rahmen eines Experten-Panels diskutiert er mit der Leiterin des Staatlichen Schulamts Kassel, Annette Knieling, und dem Bildungsreferenten der VhU, Jonas Fidler, zum Thema „Schule 2035“. In der Diskussion ging es neben den aktuellen Problemen der Schulen wie Lehrkräftemangel, marode Schulgebäude und Gewalt gegen Lehrkräfte auch um einen Blick in die Zukunft: Welches sind die Chancen, aber auch Grenzen der Digitalisierung? Wie soll die Individualisierung des Unterrichts umgesetzt werden? Und vieles mehr.

Außerdem diskutierten die drei Experten den Leitantrag, wie die Lehrkräfteausbildung in Hessen reformiert werden und zukunftsfähig gemacht werden soll. Die Junge Union Hessen fordert eine stärkere Verzahnung von Theorie und Praxis im Lehramtsstudium. Ziel ist es, dass angehende Lehrkräfte bereits während des Studiums umfassende praktische Erfahrungen sammeln. Dies soll durch praxisorientierte Ausbildungsmodule und obligatorische Praktika in schulischen und außerschulischen Kontexten erreicht werden. Durch diese Maßnahmen sollen zukünftige Lehrkräfte besser auf ihre vielfältigen Aufgaben im Schulalltag vorbereitet und das dreimonatige Einführungssemester im Referendariat unnötig werden. Zudem soll es eine umfassende Reform des Lehramtsstudiums geben. Dazu gehören unter anderem die Einführung von Lehrveranstaltungen zum Umgang mit emotionalen Ausnahmesituationen im Schulalltag, eine stärkere Fokussierung auf Elternarbeit, Module über Schulrecht oder auch verpflichtende Veranstaltungen zur Nutzung digitaler Medien im Unterricht.

Aus Sicht des dlh finden sich hier positive Ansätze und solche, die unbedingt hinterfragt werden müssen. Boris Krüger kritisierte die Verkürzung des Vorbereitungsdienstes, da hier wichtige Erfahrungen und Fertigkeiten für das künftige Lehrerleben gesammelt werden. Aus seiner Sicht dürfe sich Hessen hier nicht den gleichen Fehler machen wie viele andere Bundesländer, in denen das Referendariat nur noch 18 Monate dauert. Bei der Reform des Lehramtsstudiums hieß der dlh-Landesvorsitzende die neuen Inhalte zwar grundsätzlich gut, insbesondere die verstärkte Einbeziehung der Digitalisierung in die universitären Curricula, hinterfragte aber kritisch, welche anderen Inhalte dafür wegfallen sollten. Die angedachte Reform dürfte nicht zu Lasten der Fachlichkeit und damit der Professionalität der künftigen Lehrkraft gehen. Uneingeschränkte Zustimmung fanden bei ihm hingegen die Forderungen nach einer besseren Besoldung der LiV und die Weiterbeschäftigung während der Sommerferien, wenn im Anschluss eine feste Beschäftigung feststeht. Hier liegen JU Hessen sowie die Jugendverbände im dlh, die Jungen Philologen und der Junge VDL, auf einer Linie, wie die jüngst ebenfalls in Kassel übergebene Petition zu diesem Thema zeigt.

Mit viel Applaus der anwesenden Delegierten endete ein sehr angeregtes und diskussionsfreudiges Panel.