“Mit einem blauen Auge davongekommen“, so kommentiert der Kasseler Kreisvorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes Hessen (dlh), Boris Krüger, den Ausgang der Wahlen zum Gesamtpersonalrat Schule (GPRS) beim Staatlichen Schulamt für den Landkreis und die Stadt Kassel für seinen Verband. Gegenüber dem sehr guten Ergebnis bei den Wahlen während der Corona-Pandemie 2021 kommt der dlh im Beamtenbereich nur noch auf 18,5 Prozent der Stimmen und hat damit ein Mandat verloren. Dem gegenüber stehen leichte Gewinne bei den angestellten Lehrkräften, die zum Gewinn eines Mandats führten. Der dlh wird also auch weiterhin mit drei Frauen und einem Mann im GPRS vertreten sein.
Trotz der gleichgebliebenen Sitzzahl sieht Boris Krüger den Ausgang der Wahlen kritisch. „Im Hinblick auf unser Engagement im GPRS und unsere zahlreichen Angebote für die Lehrerschaft der Region, wie Webinare, Workshops und Vorträge, in den vergangenen Jahren bin ich mit so einem Ergebnis nicht zufrieden.“ Aus seiner Sicht leidet sein Kreisverband hier unter dem landesweiten Negativtrend beim dlh. Zudem konnten die Erfolge des dlh wie die juristische Durchsetzung einer verfassungskonformen Besoldung für Landesbeamtinnen und -beamten nur unzureichend in den Kollegien kommuniziert werden.
Doch es gibt auch positive Entwicklungen. An allen Gymnasien und den meisten beruflichen Schulen, seinen traditionellen Hochburgen, liegt der dlh auch weiterhin bei über 27 % der Stimmen. Am FG (75,4 %) und an der ASS (79,3 %), Krügers eigener Schule, hat er sogar über drei Viertel der abgegebenen Voten erringen können. Verluste gab es hingegen bei den Gesamt-, Grund- und Förderschulen.
Krüger konstatiert dazu: „Die Wahl war stark personenabhängig. Durch personellen Veränderungen in der Fraktion aufgrund von Pensionierungen sind wir im GHRF-Bereich nicht mehr so gut aufgestellt wie bei den letzten Wahlen. Auf der anderen Seite haben wir überall dort, wo uns aktive Kolleginnen und Kollegen vertreten, sehr gut abgeschnitten. Diese Tatsache werden wir neben anderen bei unserer künftigen Arbeit noch mehr berücksichtigen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.“
So plant der dlh, sein Service-Angebot ausweiten und bietet als erste Aktion in diesem Zusammenhang mehrere Grundschulungen für neue gewählte Personalräte online und in Präsenz an. Die genauen Termine können der dlh-Homepage entnommen werden (www.deutscher-lehrerverband-hessen.de). Nach den Sommerferien wird eine neue Handreichung für schulische Personalräte erscheinen. Weitere dlh-Publikationen sind in Arbeit.
Boris Krüger abschließend: „Wir werden in den nächsten vier Jahren viel daran arbeiten, den Kolleginnen und Kollegen deutlich zu machen, dass es eine Auswahlmöglichkeit zur GEW gibt, die anders als diese den zunehmenden Nivellierungstendenzen im Bildungsbereich energisch entgegentritt.“
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Kassel, den 14.06.2024