Liebe Kolleginnen und Kollegen!
In das Thema „Impfmöglichkeiten für Lehrkräfte“ ist seit gestern viel Bewegung gekommen, weswegen ich es als zusätzlichen Schwerpunkt in die heutige Rundmail aufgenommen habe.
Schwerpunktthema I: Impfmöglichkeiten auch für die Lehrkräfte an weiterfühenden Schulen in Hessen
Ohne große offizielle Verlautbarung sind gestern in Hessen auch die Lehrkräfte an weiterführenden Schulen in die Prioritätengruppe 2 aufgenommen worden. Damit wäre eine Voraussetzung für einen gefährdungsarmen Schulbetrieb, die der dlh und seine Partnerverbände immer wieder gefordert haben, endlich erfüllt worden. Ab sofort sollte ein Impftermin beantragt werden können unter:
https://ws.corona-impf-services-hessen.de/civ-imp.public/start.html?oe=00.00.IM&mode=cc&cc_key=IOMAX
Gerade eben hat mich aber nun diese Nachricht aus dem dlh-Landesvorstand unter Bezugnahme auf eine Aussage des Staatlichen Schulamtes Frankfurt erreicht:
Wir dürfen uns noch nicht impfen lassen, die Impfverordnung ist noch nicht geändert. Wir dürfen die Bescheinigungen auch noch nicht unterschreiben!
Was für ein Durcheinander!!! Ich werde Sie und Euch auf dem Laufenden halten, sobald sich etwas Neues und vor allem Klarheit in dieser Frage ergibt.
Im Saarland hatte das dortige Verwaltungsgericht am Montag zu den Impfungen entschieden:
Auf der anderen Seite ist eine Impfung mit Astrazeneca ab sofort für alle Menschen unter 60 Jahren nur noch auf freiwilliger Basis nach vorheriger Abklärung der gesundheitlichen Risiken möglich. Damit rücken Termine für viele Lehrkräfte wieder in weite Ferne:
Biontech hat jedoch gerade angekündigt, dass es seinen Ausstoß an Impdosen aus dem Werk Marburg kräftig erhöhen wird:
Schwerpunktthema II: Wie wird es weitergehen an den Schulen nach den Osterferien?
Nach internen Informationen aus dem HKM wird dort nicht vor dem 9. April entschieden werden, wie es nach den Osterferien an den Schulen weitergehen soll. Der dlh-Kreisverband Bergstraße/Odenwald stellt dazu Forderungen auf, mit denen er heute im Begsträßer Anzeiger zitiert wird (beides im Anhang).
Im Hinblick auf mögliche Szenarien für Hessen lohnt ein Blick in die Bundesländer, die jetzt schon intensiver planen, weil die Schule dort bereits am 12. April wieder losgeht. Hier reicht die Bandbreite von der Öffnung für alle Jahrgänge (Sachsen) bis zum weiteren Distanzunterricht für die Klassen 7 bis 11, soweit sie keine Abschlussklassen sind (Baden-Württemberg). Ausführlich berichten der SPIEGEL und news4teachers darüber:
Gesundheit
Bei den Selbsttests für Schülerinnen und Schüler gibt es eine nicht geringe Anzahl von Eltern, die diese ablehnen. Daher bringen Poiltitiker, zuletzt Armin Laschet gestern Abend im ZDF, eine Testpflicht ins Spiel, wie sie bereits in Sachsen besteht:
Für Hessen ist nun klar, wie die Selbsttests direkt nach den Osterferien stattfinden sollen. Zwei Dateien aus dem umfangreichen Dokumentenpaket (12 Anhänge!) des HKM habe ich angehängt. Es soll genau so verfahren werden, wie es der dlh gerade noch Anfang letzter Woche NICHT gefordert hatte: mit freiwilligen Tests in den Schulen unter der Aufsicht von Lehrkräften. Dazu wird sich der dlh zeitnah äußern.
In Schleswig-Holstein ist hingegen eine Testpflicht nach den Ferien geplant:
Wissenschaft
Die Zahlen der Corona-Neuinfektionen unter Kindern und Jugendlichen steigen weiter drastisch. Wie der gestern Abend erschienene Lagebericht des Robert-Koch-Instituts ausweist, liegt die Inzidenz bei den Kita-Kindern bei mittlerweile 125:
Das Auftreten der Virusmutation B.1.1.7 hat für den Schulbetrieb womöglich drastische Konsequenzen: Selbst bei Wechselunterricht und Maskenpflicht – das zeigen aktuelle Berechnungen von Forschern der TU Berlin – können sich Schüler und Lehrer nicht länger als zwei Stunden in einem Klassenraum aufhalten, ohne dass die Ansteckungsgefahr unverantwortlich hoch wird:
Digitalisierung
Der thüringische Dateschutzbeauftragte verbietet die Nutzung von youtube-Videos im Unterricht:
Der dlh-Kreisverband Fulda kritisiert die Qualität der digitalen Endgeräte, die hessische Lehrkräfte nach den Osterferien erhalten sollen, und zeigt eine Alternative dazu auf. Auch der Landes-dlh hat sich dieses Themas angenommen. Die entspechenden Pressemitteilungen habe ich angehängt.
Bund
Es ist ein ungewöhnlicher Schritt: In einem gemeinsamen Brief an ihre 14 Ministerpräsidenten-Kolleginnen und -Kollegen fordern Markus Söder (CSU) und Winfried Kretschmann (Grüne) eine strikte Anti-Corona-Politik mit einer konsequenten Umsetzung der Notbremse in Hotspots, auch mit nächtlichen Ausgangsbeschränkungen. Zudem plädieren die Regierungschefs von Bayern und Baden-Württemberg für eine Corona-Testpflicht an den Schulen nach den Osterferien:
Länder
– Sachsen-Anhalt:
– Berlin:
– Rheinland-Pfalz:
Hier gibt es die pdf zum Download:
Ich wünsche Ihnen und Euch schöne und erholsame Ferien und fröhliche Ostern. Sollten sich in den nächsten Tagen wichtige neue Informationen ergeben zu Impfungen, Selbsttests und der Frage, wie es an den Schulen ab dem 19. April weitergehen wird, werde ich mich kurz und zielgerichtet dazu melden.
Mit den besten Grüßen,
Boris Krüger